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Kritik
Als die Amerikaner im 19. Jh. das vorzügliche deutsche Hochschulbildungssystem übernahmen, passten sie es an ihre vorhandenen Verhältnisse an. Dies führte dazu, dass der Bachelor zwischengeschaltet werden musste, da das eigene Schulsystem nicht das Niveau des deutschen hatte. Ziel des Bachelors war es, Allgemeinbildung zu vermitteln.
Die Idee der Bologna-Konferenz war eine einheitliche europäische Bildung. Allerdings wurde hierbei die Umsetzung in Deutschland weniger an die vorhandenen Verhältnisse angepasst, als vielmehr das angelsächsische System 1:1 kopiert. In anderen Europäischen Ländern ist trotz der gleichen Vertragsverpflichtungen eine Anpassung an die vorhandenen Verhältnisse zu beobachten. Ergebnis des Prozesses in Deutschland ist, dass der Bachelor nicht wie ursprünglich angedacht einen Allgemeinbildungsstand aufbaut, sondern sehr speziell ist. Ein Wechsel zwischen den Universitäten kann dadurch sogar schwerer werden. Wenngleich durch das Bolognafieber alles in Bewegung gesetzt wurde und es zu hohen Reibungsverlusten kam, einen klaren Gewinner gibt es: Die Akkreditierungsindustrie hat von dem Aufwand und den Kosten profitiert.
br> Weiter ist es fraglich, ob eine Universität im Geiste zum Unternehmen mutieren soll, oder ob wir dann zu Faust kommen, der sagt: ?Du hast wohl recht; ich finde nicht die Spur von einem Geist, und alles ist Dressur.?